Das rechte Gesocks hat sich zuletzt ständig an Ricarda Lang abgearbeitet, als wäre sie allein für alle Übel der Welt oder wenigstens Deutschlands verantwortlich (während wir Vernünftigen wohl nicht einmal ihren Namen oder ihr Gesicht kennen würden, wäre sie nicht in jedem zweiten Thumbnail eines uns von YouTube vorgeschlagenen rechten Propagandavideos aufgetaucht, so wie uns tatsächlich ihr Mitvorsitzender ein Niemand war). Ähnlich wie sich das rechte Gesocks von Popkulturyoutubern seit Jahren an Kathleen Kennedy abarbeitet, die Star Wars im Alleingang zerstört zu haben scheint. Aber werden sie nach Langs Rücktritt nun Ruhe geben? Nun, sie selbst werden es bereits vergessen haben, aber vor etlichen Jahren haben sie sich ähnlich wie an ihr an einem Trittin hochgezogen. Es steht zu vermuten, dass sie auch in der nächsten Generation von Grünen eine Projektionsfläche für ihren Hass erkiesen werden. – Man glaube aber nicht, sie würden so nur mit ihren Gegnern umspringen. Mit ihren eigenen Leuten gehen sie ebenso um. Man bedenke nur die Geschichte und den häufigen Wechsel der AfD-Vorsitzenden (ähnlich bei Pegida): Ob Lucke, ob Petry, ob wie immer der Knilch danach noch mal hieß, den jetzt zu googeln mir nun wirklich nicht zugemutet werden kann: Wer immer gerade an der Spitze stand, den waren sie bereit, als den einzig rechten Politiker Deutschlands zu verteidigen – bis er von der Spitze verdrängt wurde, worauf sie ihm nicht etwa folgten, sondern fortan seinem Nachfolger nachliefen. Übrigens haben sie mit diesem Verhalten gewissermaßen nicht Unrecht, es liegt darin ein dumpfes Gefühl der Wahrheit: Dass all diese Gestalten, hüben wie drüben, ganz unbedeutend und ganz austauschbar sind, dass diese ganzen Politikaster oder Demagogen gar keine Menschen, sondern Rollen sind. Und wie im Theater ist es zweitrangig, wer den Hamlet oder die Julia spielt, Hamlet ist eben Hamlet und Julia eben Julia. Nur bedenke man: Es ist ebenso, ja noch mehr unbedeutend, wer der Zuschauer ist. Das Ticket kann von Diesem oder Jenem bezahlt, der Stuhl von Diesem oder Jenem besetzt werden.