Zur Metaphysik gehörte im 18. Jahrhundert das Feld der rationalen Theologie. Anders als in der Offenbarungstheologie wird hier nicht von einer Offenbarung wie der Bibel ausgegangen, sondern es wird versucht, Gott durch die bloße Vernunft zu ergründen, was den Versuch einschließt, ihn mittels dieser auch zu beweisen. Kant aber zeigt in der Kritik der reinen Vernunft, dass die menschliche Vernunft in diesem Felde wie auch in anderen Gebieten dialektisch ist: Sie bringt Scheinbeweise hervor, mit denen sie sich selbst überredet, die aber der kritischen Überprüfung nicht standhalten. Kant kommt zu dem Schluss: Der Gedanke eines allerrealsten Wesens aller Wesen ist zwar ein notwendiges Ideal unserer Vernunft, dass diesem aber irgendeine Realität außerhalb unseres Denkens zukomme, lässt sich nicht beweisen.

 

 

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Zwar behandelt Kant das dialektische Ideal von Gott als allerrealstem Wesen in der Kritik der reinen Vernunft, um es vollständig zu verstehen, empfehle ich aber vor allem die Lektüre seiner vorkritischen Schrift über den einzig möglichen Beweisgrund zu einer Demonstration des Daseins Gottes.