Neben dem Schönen beschreibt Kant noch eine zweite Art des ästhetischen Wohlgefallens: Die am Erhabenen, dem, was über alles Maß groß und schrecklich ist. Es ist zwar dadurch für uns als Sinnenwesen unzweckmäßig, eben dies weist uns aber auf unsere eigene Zweckmäßigkeit als übersinnliche Geschöpfe und erinnert uns an unsere Freiheit, standhaft, prinzipientreu und charakterfest zu bleiben, selbst im Angesicht unseres physischen Untergangs. Damit ist das Erhabene wichtig als ein Beweis für Kants transzendentalen Idealismus wie auch als Übergang zu seiner Moralphilosophie.
Eine auch für Laien leicht zu lesende, mehr anthropologische Beschreibung des Erhabenen und Gegenüberstellung mit dem Schönen geben Kants Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen. Für die philosophische kritische Auseinandersetzung mit dem Erhabenen muss man hingegen die Analytik des Erhabenen in der Kritik der Urteilskraft studieren.