Kunst kommt von Können wie Wissenschaft von Wissen, sagt Kant. So ist ihm jede Übung der Geschicklichkeit, die ein zweckmäßiges Produkt hervorbringt, eine Art von Kunst. Doch gibt es einen großen Unterschied zwischen der bloß mechanischen und nützlichen Handwerkskunst, der angenehmen Unterhaltungskunst und der eigentlichen schönen Kunst, die, obwohl Kunstprodukt, als ein Erzeugnis des Genies gleichsam einem Naturprodukt gleicht.

Über die Kunst spricht Kant in der Kritik der ästhetischen Urteilskraft in seiner Kritik der Urteilskraft. Weitere Bemerkungen finden sich verstreut über seine Schriften hinweg, vor allem in seinen Arbeiten zur Anthropologie, also in seiner Anthropologie in pragmatischer Hinsicht, seinen Anthropologie–Vorlesungen und seinem handschriftlichen Nachlasses zur Anthropologie. Aber auch in seinen Logikvorlesungen behandelt Kant mitunter die Kunst, nämlich den Unterschied des Ästhetischen vom Logischen.