Das höchste der drei menschlichen Denkungsvermögen ist für Kant die Vernunft. Mit ihrem Bedürfnis nach vollständiger Einheit und Abschluss im Denken ist sie, was den Menschen auszeichnet und sich über den Alltag zum wissenschaftlichen Nachdenken über die Welt erheben lässt. Mit ihren Ideen ist sie es auch, die uns ganz über die Sinnenwelt erhebt und zum Übersinnlichen streben lässt. Inwiefern dieses Bestreben erfüllt werden kann und die Ideen der Vernunft Realität haben, ist eben die zentrale Frage, die Kants Kritik der reinen Vernunft untersucht.
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Über die Vernunft als Erkenntnisvermögen spricht Kant im entsprechenden Abschnitt der transzendentalen Dialektik in der Kritik der reinen Vernunft Daneben finden sich viele wichtige Bemerkungen und Vergleiche mit den beiden anderen Denkungsvermögen in Kants handschriftlichem Nachlass zur Metaphysik und zur Anthropologie.