Philosophie ist für Kant durch ihren Schulbegriff nicht erschöpft, sie ist mehr als nur eine Wissenschaft, mehr als bloße Metaphysik. Der echte Philosoph muss weise sein. Weisheit aber ist vor allem praktisch, sie ist die Idee der notwendigen Einheit aller Zwecke. Hierdurch ist dem Philosophen auch seine Rolle angewiesen: Er soll nicht wie die gewöhnlichen Wissenschaftler bloß als Vernunftkünstler die Vernunft zur Erreichung allerlei beliebiger Zwecke gebrauchen, sondern er soll der Gesetzgeber der Vernunft sein, der Zweck und Bestimmung der Menschheit im Blick hat.
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Eine Gesamtdarstellung von Kants Verständnis von Philosophie sowohl nach ihrem Schul- als nach ihrem Weltbegriffe gibt am ehesten seine Vorlesung zur Philosophischen Enzyklopädie, die darüber hinaus auch die Grundlagen seiner kritischen Philosophie skizziert und sowohl ihrer Kürze als Einfachheit wegen als Einstieg zu empfehlen ist.

Auch das dritte Hauptstück der transzendentalen Methodenlehre in der Kritik der reinen Vernunft spricht über den Weltbegriff von Philosophie.

Schließlich stellt Kant Welt- und Schulbegriff in seinen als Einführung in die Philosophie und Gelehrsamkeit angelegten Logikvorlesungen gegenüber. Man mag daher Kants Logik lesen. Da diese aber nur mangelhaft von seinem Schüler Jäsche herausgegeben wurde, empfehle ich noch eher Kants Vorlesungen zur Logik.