Bei der Identitätspolitik, links wie rechts, ist der Mensch nur, was er ist: Mann, Frau, Deutscher, Flüchtling, Heterosexuell, Schwul, Trans, Weiß, Schwarz. Eine aufgeklärtere Sicht würde den Mensch danach bemessen, was er tut. Dass unsere Zeit gerade dies nicht tut und auf das Sein so versessen ist, ist verräterisch: Die Menschen tun eben nichts, jedenfalls nichts von Wert, nichts, was eigentliche Tat und mehr als bloßes Rödeln ist, sie bilden sich selbst nicht und machen sich zu nichts, folglich müssen sie freilich umso stärker auf das fixiert sein, was sie schon sind (es bedarf kaum der Anmerkung: aber sie sind ja gar nichts, was sie zu sein glauben, dazu machen sie sich, eben indem sie es zu ihrem Sein erklären).