Was ich will
„In bittern Gram versenkt, über diese schrecklichen Folgen der Dummheit und Unwissenheit, saß ich einstmals (es war am 14ten Februar 1771.) an meinem Schreibtische, und zeichnete einen Löwen, der in einem Netze verwickelt da liegt, – ‚So, dachte ich, liegt auch die edle kräftige Gottesgabe, Vernunft, die doch jeder Mensch hat, in ein Gewebe von Vorurtetheilen und Unsinn dermaßen verstrickt, daß sie ihre Kraft so wenig, wie hier der Löwe die seinige, brauchen kann. Ach wenn doch eine Maus wäre, die einige Maschen dieses Netzes zernagte, vielleicht würde dann dieser Löwe seine Kraft äußern, und sich los machen können!‘
Und nun zeichnete ich gleichfalls, als Gedankenspiel, auch die Maus hin, die schon einige Maschen des Netzes, worinn der Löwe verwickelt liegt, zernagt hat.
Wie ein Blitzstrahl fuhr mir der Gedanke durch die Seele:
Wie, wenn Du diese Maus würdest?
[…]
‚[…] Ja! ich will die Maus seyn. Gott helfe mir!‘“Friedrich Eberhardt von Rochow: Geschichte meiner Schulen.
„Wohl habt Ihr von den Zeichen der Zeit gesprochen, dass man darauf auszugehen scheine, die alte Barbarei, die ich freilich anders, die ich die alte Gründlichkeit nenne, wieder zurückzuführen, und dass die Aufklärung und schöne Literatur der Deutschen, welche ich die Seichtigkeit und die Frivolität der Deutschen nenne, die soeben erst gut in den Gang gekommen, in Verfall zu gerathen drohe: vermuthlich, um dadurch dem Verfalle vorzubeugen. Es wird immermehr einleuchten, wie arg es über diesen Punct mit der Wissenschaftslehre bestellt ist, und dass, wenn es nach ihr ginge, jene Barbarei sicher wiederkehren, und diese schöne Aufklärung völlig zu Grunde gehen würde.“
Johann Gottlieb Fichte: Sonnenklarer Bericht an das grössere Publicum, über das eigentliche Wesen der neuesten Philosophie. Nachschrift an die Philosophen von Profession, die bisher Gegner der Wissenschaftslehre gewesen.
„Wir haben es Buddha nachzumachen, der die Weisheit der Wenigen nahm und davon einen Theil zum Nutzen der Menge ausprägte.“
Friedrich Wilhelm Nietzsche: Nachgelassene Fragmente 1870 5[64]
„Die grosse Haltlosigkeit der Dinge erleichtert uns die Belehrung. Es ist nichts zu schonen, die Wahrheit ist zu sagen, mag dabei herauskommen, was da wolle.
Unsre Aufgabe, aus all den Verdunkelungen und Halbheiten wieder herauszukommen und über das Dasein uns nicht zu betrügen. Denn die ganze Menschheit ist jetzt einer Verflachung verfallen (natürlich die religiösen Parteien inbegriffen. Auch die Ultramontanen, denn sie vertheidigen mit Unredlichkeit einen mythischen Ausdruck als sensu proprio wahr und wollen ihre äussere Macht festhalten).“
Friedrich Wilhelm Nietzsche: Nachgelassene Fragmente 1874 32[67]
„Meine Bemühungen werden glücklich genug sein, wenn sie den Beifall derjenigen, die zwar nicht den größten, doch schätzbarsten Theil ausmachen, nämlich der Vernünftigen, erwerben können.“
Immanuel Kant: M. Immanuel Kants Entwurf und Ankündigung eines Collegii der physischen Geographie nebst dem Anhange einer kurzen Betrachtung über die Frage: Ob die Westwinde in unsern Gegenden darum feucht seien, weil sie über ein großes Meer streichen. Kurzer Abriß der physischen Geographie. Abhandlung. II.
„4) Dass nun das dunkle Gefühl, als Auflösungsmittel der Liebe, in der Regel ganz übersprungen und an die Stelle desselben die klare Erkenntniss als das gewöhnliche Auflösungsmittel gesetzt werde, kann, wie schon erinnert, nur durch eine besonnene Kunst der Erziehung des Menschen geschehen, und ist bisher nicht also geschehen. Da nun, wie wir gleichfalls ersehen haben, auf die letzte Weise eine von den bisherigen gewöhnlichen Menschen durchaus verschiedene Menschenart eingeführt und als die Regel gesetzt wird, so würde durch eine solche Erziehung allerdings eine ganz neue Ordnung der Dinge und eine neue Schöpfung beginnen. Zu dieser neuen Gestalt würde nun die Menschheit sich selber durch sich selbst, eben indem sie als gegenwärtiges Geschlecht sich selbst als zukünftiges Geschlecht erzieht, erschaffen; auf die Weise, wie sie allein dies kann, durch die Erkenntniss, als das einzige gemeinschaftliche und frei mitzutheilende, und das wahre, die Geisterwelt zur Einheit verbindende Licht und Luft dieser Welt. Bisher wurde die Menschheit, was sie eben wurde und werden konnte; mit diesem Werden durch das Ohngefähr ist es vorbei; denn da, wo sie am allerweitesten sich entwickelt hat, ist sie zu nichts worden. Soll sie nicht bleiben in diesem Nichts, so muss sie von nun an zu allem, was sie noch weiter werden soll, sich selbst machen. Dies sey die eigentliche Bestimmung des Menschengeschlechts auf der Erde, sagte ich in den Vorlesungen, deren Fortsetzung diese sind, dass es mit Freiheit sich zu dem mache, was es eigentlich ursprünglich ist. Dieses Sichselbstmachen, im allgemeinen mit Besonnenheit und nach einer Regel, muss nun irgendwo und irgendwann im Raume und in der Zeit einmal anheben, wodurch ein zweiter Hauptabschnitt der freien und besonnenen Entwickelung des Menschengeschlechtes an die Stelle des ersten Abschnittes einer nicht freien Entwickelung treten würde. Wir sind der Meinung, dass, in Absicht der Zeit, diese Zeit eben jetzt sey, und dass dermalen das Geschlecht in der wahren Mitte seines Lebens auf der Erde, zwischen seinen beiden Hauptepochen stehe; in Absicht des Raumes aber glauben wir, dass zu allernächst den Deutschen es anzumuthen sey, die neue Zeit, vorangehend und vorbildend für die übrigen, zu beginnen.
5) Dennoch wird auch sogar diese ganz neue Schöpfung nicht durch einen Sprung erfolgen aus dem vorhergehenden, sondern sie ist die wahre natürliche Fortsetzung und Folge der bisherigen Zeit, ganz besonders unter den Deutschen. Sichtbar und, wie ich glaube, allgemein zugestanden, ging ja alles Regen und Streben der Zeit darauf, die dunklen Gefühle zu verbannen, und allein der Klarheit und der Erkenntniss die Herrschaft zu verschaffen. Dieses Streben ist auch insofern vollkommen gelungen, dass das bisherige Nichts vollkommen enthüllt ist. Keinesweges soll nun dieser Trieb nach Klarheit ausgerottet oder das dumpfe Beruhen beim dunklen Gefühle wieder herrschend werden; jener Trieb soll nur noch weiter entwickelt und in höhere Kreise eingeführt werden, also, dass nach der Enthüllung des Nichts auch das Etwas, die bejahende und wirklich etwas setzende Wahrheit, ebenfalls offenbar werde. Die aus dem dunkeln Gefühle stammende Welt des gegebenen und sich durch sich selbst machenden Seyns ist versunken, und sie soll versunken bleiben; dagegen soll die aus der ursprünglichen Klarheit stammende Welt des ewigfort aus dem Geiste zu entbindenden Seyns aufstrahlen und anbrechen in ihrem ganzen Glanze.“
Johann Gottlieb Fichte: Reden an die deutsche Nation. Dritte Rede.
„Die Menschen müssen dem Rechte folgen; dies wollen Alle. Aber zugleich können sie, als freie, nur ihrer Einsicht folgen wollen. Ihr Recht auf Erziehung ist daher ihr Urrecht. – So bin ich drum wahrhaft Stifter einer neuen Zeit: der Zeit der Klarheit; bestimmt angebend den Zweck alles menschlichen Handelns, mit Klarheit Klarheit wollend. Alles Andere will mechanisiren, ich will befreien. Erziehung zur Klarheit ist nemlich Erziehung zur Freiheit; denn nur in derKlarheit ist Freiheit. Beides aber ist nur formal. In der That bleibt nemlich der unendliche Inhalt jener Freiheit, die sittliche Aufgabe, etwas Unbegreifliches, das Bild Gottes eben darum, weil dieser schlechthin unbegreiflich ist, und nur zu erleben in den Offenbarungen der Geschichte.“
Johann Gottlieb Fichte: Excurse zur Staatslehre. I. Ueber Errichtung des Vernunftreiches.
Eine Zeit, die nichts kennt als das empirische Einzel-Ich mit seinen persönlichen Neigungen und Interessen, wird erst lernen müssen, jemanden wie mich und ein Anliegen wie das meine recht zu verstehen. Ich werde an die Mahnworte Nietzsches über Wagner erinnert: „Wir glauben bemerkt zu haben, dass überall, wo man an Richard Wagner Anstoss genommen hat und zu nehmen pflegt, ein grosses und fruchtbares Problem unserer Cultur verborgen liegt; aber wenn man daraus immer nur einen Anstoss zum dünkelhaften Bekritteln und Bespötteln genommen hat und nur so selten einen Anstoss zum Nachdenken, so giebt dies uns bisweilen den beschämenden Argwohn ein, ob vielleicht das berühmte ‚Volk der Denker‘ bereits zu Ende gedacht und etwa den Dünkel gegen den Gedanken eingetauscht habe. Welchen missverständlichen Einreden hat man zu begegnen, nur um zu verhüten, dass das Bayreuther Ereigniss vom Mai 1872 nicht mit der Gründung eines neuen Theaters verwechselt wird, um andererseits zu erklären, warum dem Sinne jener Unternehmung kein bestehendes Theater entsprechen kann: welche Mühe kostet es, die absichtlich oder unabsichtlich Blinden darüber hellsehend zu machen, dass bei dem Worte ‚Bayreuth‘ nicht nur eine Anzahl Menschen, etwa eine Partei mit spezifischen Musikgelüsten, sondern die Nation in Betracht komme, ja dass selbst über die Grenzen der deutschen Nation hinaus alle diejenigen zu ernster und thätiger Betheiligung angerufen sind, denen die Veredlung und Reinigung der dramatischen Kunst am Herzen liegt und die Schillers wunderbare Ahnung verstanden haben, dass vielleicht einmal aus der Oper sich das Trauerspiel in einer edleren Gestalt entwickeln werde.“ (Friedrich Wilhelm Nietzsche: Mahnruf an die Deutschen.) Wer mich und mein Tun überhaupt begreifen will, der hat zu begreifen, dass es mir nicht darum zu tun ist, eine weitere Meinung neben die übrigen zu stellen, die in der Welt kursieren, Anhänger um mich zu scharen, eine neue Sekte, Schule oder Partei zu begründen oder dergleichen – „Wer viel denkt, eignet sich nicht zum Parteimann: er denkt sich zu bald durch die Partei hindurch.“ (Friedrich Wilhelm Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches. Erster Band. Neuntes Hauptstück. 579.) –, sondern dass ich Lebenssinn verbreiten, zur Vernunft hinführen und die Begriffe, Urteile und Prinzipien der Menschen aufklären will, sie möchten übrigens stehen, wo immer sie wollen. Ebenso handle ich nicht aus einer privaten Triebfeder und aus persönlicher Neigung, ich handle aus sittlichem Antriebe, aus Achtung und Liebe für mich selbst und für meine Mitmenschen. Der Mensch von sittlichem Charakter „sondert sich nicht ab, sondern bleibt in Beziehung und Wechselwirkung mit den Menschen, so weit das ihm durch das Pflichtgebot unmittelbar aufgetragene Geschäft es ihm verstattet. Sein steter d. i. unbestimmter Wille wird darauf hingezogen, mit so vielen als irgend möglich in der allerengsten Verbindung zu stehen. Daß jemand sage: ich will nur mich selbst rein und unbefleckt erhalten, für mich allein sorgen, und für meine Sittlichkeit, was habe ich die andern zu verantworten? streitet schlechthin und durchaus mit der sittlichen Gesinnung. Er kann mit jener Sittlichkeit nichts mehr meinen, als ein bloß äußerliches und negatives nichts Böses Thun, eine äusserliche, bürgerliche Gerechtigkeit und Unbescholtenheit. Diese ist nicht Sittlichkeit, und es ist der gefährlichste Irrthum, wenn man sich dies vorspiegelt und damit sich abzufinden glaubt; dies gerade ist der Pharisäismus. Die wahre Sittlichkeit besteht nur im Leben und Handeln. Dieses geht stets auf die sittliche Bildung Anderer: wer darum seine Pflicht liebt, und wessen ganzes Gemüth vom Wollen derselben voll ist, der liebt eben darum die Gemeinschaft mit Menschen, die ihm in jener Pflicht aufgegeben ist.“ (Johann Gottlieb Fichte: Das System der Sittenlehre. Vorgetragen von Ostern bis Michaelis 1812.) Auf dass man mich recht verstehe, will ich hier bekennen, wer ich bin, was ich erstrebe und was ich zu tun und zu lassen gedenke.
All mein Schaffen und all mein Tun soll auf Aufklärung gehen. Ich will den Menschen zur Seligkeit verhelfen. Ich will ein Beförderer sein des selbstständigen Denkens, des Geistes wahrer Kritik, der Gründlichkeit und der Konsequenz, der Liebe zur Wahrheit, des fröhlichen Muts, des Tanzes, der Nähe und Religiosität und der Menschenwürde, und ich will Feind sein allem, was diesem verfinsternd entgegensteht, der Feind der Klischees und leeren Formeln, des blinden Gehorsams wie des ebenso blinden Relativismus, der bauernstolzen Oberflächlichkeit und der Inkonsequenz, der Lüge, der zerknirschten Angst, der Steifheit und Unbeweglichkeit, der Ferne und Absonderung und der Menschenverachtung.
Mit Parteiengezänk, Ideologien oder Kulten, mit Schubladen aller Art habe ich nichts zu tun, überhaupt möchte ich nicht Meinung vorbringen, sondern Wahrheit und will mich aus den Debatten und den Kämpfen des Tages heraushalten, will lieber ein Kritiker sein dieser Zeit, als ein weiterer ihrer Teilnehmer. „Das ausschließliche Interesse, was jetzt in Deutschland den Fragen der Macht, dem Handel und Wandel und — zu guterletzt — dem ‚Gut-leben‘ geschenkt wird, das Heraufkommen des parlamentarischen Blödsinns, des Zeitungslesens und der litteratenhaften Mitsprecherei von Jedem über Jegliches, die Bewunderung eines Staatsmannes, der von Philosophie eben so viel weiß und hält als ein Bauer oder Corpsstudent und seine kühne rücksichtenlose Augenblicks-Politik durch eine alterthümliche Verbrämung mit Royalismus und Christenthum dem deutschen Geschmacke (oder Gewissen —) ‚acceptabler‘ zu machen glaubt —:“ (Friedrich Wilhelm Nietzsche: Nachgelassene Fragmente. 1885 2[5]) alle diese Krankheiten, die uns befallen haben, seit wir die Aufklärung und die Wissenschaftslehre in den Wind schlugen, sind mir so zuwider, wie sie es Nietzsche waren und jedem Philosophen sein müssen. Der Philosoph wird immer hoch politisch sein, wenn unter politischem Sinn Gemeinsinn verstanden wird. „The politics of today don’t interest me much, however. It’s all about competing, and it’s more important how you say something – the way you say it – than the content of what you actually are saying. That has to change.“ („Die Politik von heute interessiert mich jedoch nicht sehr. Es dreht sich alles ums Konkurrieren, und wie man etwas sagt – die Art, wie man es sagt, – ist wichtiger als der Inhalt von dem, was man tatsächlich sagt. Das muss sich ändern.“ Greta Tintin Eleonora Ernman Thunberg: Auf Fragen von Prominenten und Lesern im Guardian vom 21.7.2019 Greta Thunberg: ‘They see us as a threat because we’re having an impact’.) Wenn man mich, der ich es für gänzlich gleichgültig halte, welche Partei nun für einige Jahre die Macht haben sollte, einst den letzten unpolitischen Deutschen heißen würde, wäre dies durchaus ein Grund zum Stolze, lieber aber wünschte ich, man hätte dereinst Ursache, mich den ersten unpolitischen Deutschen zu heißen. Auch mit Nietzsche jedenfalls kann ich sprechen: „Wahrscheinlich wird es von jetzt ab immer mehr das Zeichen geistiger Ueberlegenheit sein, wenn jemand den Staat und seine Pflichten einfach zu nehmen versteht; denn der welcher den furor philosophicus im Leibe hat, wird schon gar keine Zeit mehr für den furor politicus haben und sich weislich hüten, jeden Tag Zeitungen zu lesen oder gar einer Partei zu dienen: ob er schon keinen Augenblick anstehen wird, bei einer wirklichen Noth seines Vaterlandes auf seinem Platze zu sein. Alle Staaten sind schlecht eingerichtet, bei denen noch andere als die Staatsmänner sich um Politik bekümmern müssen, und sie verdienen es, an diesen vielen Politikern zu Grunde zu gehen.“ (Friedrich Wilhelm Nietzsche: Unzeitgemässe Betrachtungen. Drittes Stück: Schopenhauer als Erzieher. 7.) Ich will mich zu keiner Gruppe als zu der der Aufklärer bekennen, aber ich suche auch keiner Gruppe Feindschaft und will jedem gerne die Hand reichen, der nur der Aufklärung nicht in ihren Weg treten will. „Es giebt nur Eine Partei, die man zu ergreifen hat, die für das Talent und die Gründlichkeit, und gegen die Dummheit und die Bosheit; von dieser Partei zu seyn, hat der Verfasser immer gewünscht.“ (Johann Gottlieb Fichte: Friedrich Nicolai’s Leben und sonderbare Meinungen. Sechstes Kapitel. Anmerkungen.) Meine Partei ist die des Lebens: Alles, was das Leben befördert und vertieft, des Freund bin ich und das kann auf meine Unterstützung rechnen, und Alles, was nein zum Leben sagt, auf dessen Seite werde ich niemals stehen, sondern das will ich mit der Kraft meines Ja überwinden.
Alle Menschen sind mir gleich wertvoll und gleich einzigartig und alles Leben verdient Achtung. Und fern ist es von mir, einen Jeden auf meinen Weg bringen, meinen persönlichen Lebensentwurf als den einzig richtigen predigen und Proselyten machen zu wollen, vielmehr ist mein Glaube gerade, dass rechte Herzensgesinnung wichtiger ist als dieser oder jener Sektenname, dieses oder jenes Bekenntnis, und besteht die Aufklärung, an der mir liegt, gerade darin, dass ein Jeder den seinen Weg finde und zu gehen wage: Alle Menschen sind gleich einzigartig, sagte ich, und eben diese Einzigartigkeit soll gefördert und entfaltet werden; sie bekämpfen und Alle den eigenen Vorstellungen unterordnen will nur der Faschismus, und dieser ist Verfinsterung. Ich spreche daher wie schon Fichte, dass „meine öffentliche Wirksamkeit niemals darauf ausgegangen ist, noch je darauf ausgehen wird, nur mich und mein System zu wiederholen, sondern Jedem nur zur Ansicht desjenigen Faches, das ihn eben anzieht, im Geiste jenes Systems zu verhelfen.“ (Johann Gottlieb Fichte: Ideen für die innere Organisation der Universität Erlangen.)
Auch wenn ich neben meine Worte die meiner großen Vorgänger stelle oder wenn ich von den Erkenntnissen und Lehren der Philosophen berichte, so soll dies niemals geschehen, um die Menge der Kenntnisse in der Menschen Köpfe zu vermehren und möglichst Viele zu Philosophiegelehrten zu bilden, sondern, um ihnen zur Weisheit zu verhelfen, indem ich sie mit längst erkannten und niedergelegten Weisheiten vertraut mache. Ich erhebe nämlich keinen Anspruch auf Originalität, ich betrachte es als meine besondere Rolle in der Philosophiegeschichte, das, was bisher Weisheit der Wenigen war, den Vielen zu vermitteln, die Aufklärung, nachdem sie durch Kant wissenschaftlich grundgelegt und durch Fichte wissenschaftlich vollendet wurde, endlich einmal ins Leben herunterzubringen oder zumindest, da ich über jeden Mitarbeiter und Nachfolger froh wäre, dies Geschäft in seinen Gang zu bringen.
Kurz und gut, meine Sache, das soll nie meine private Sache, es soll immer die Sache der Vernunft sein: Ich will die Stimme der Vernunft sein und ich will Vernünftigkeit um mich her verbreiten.
Aber ich will auch nur von denen gehört werden, die der Vernunft zugeneigt sind: Durch kluge Argumente die geistig Schwächeren überreden und um den Finger wickeln will ich nicht, die Zustimmung von zehn Mündern, die aufrichtig zustimmen, ist mir lieber, als die von hundert Mündern, die gar nicht mir, sondern nur ihrem eigenen Missverständnisse zustimmen oder die sich dem Worte nach zu mir bekennen, um sich dann durch ihr Tun Lügen zu strafen. Ich mache Jedem das Angebot, zu ihm zu sprechen, und denen, die zuzuhören und sich bereichern zu lassen willens sind, kann ich Weisheit und die ewige Seligkeit verheißen, aber ich habe nicht den Anspruch, tatsächlich zu Jedem zu sprechen, sondern will froh und zufrieden sein, wenn mir nur die Vernünftigen und die vernünftig werden Wollenden zuhören. Diesen rufe ich zu: „Laßt euch finden, ihr Vereinzelten, an deren Dasein ich glaube! Ihr Selbstlosen, die ihr die Leiden und Verderbnisse des deutschen Geistes an euch erleidet, ihr Beschaulichen, deren Auge nicht etwa mit hastigem Spähen an dem Äußeren der Dinge herumtastet, sondern den Zugang zum Kern ihres Wesens zu finden weiß, ihr Hochsinnigen, denen Aristoteles nachrühmt, daß ihr zögernd und thatenlos durch’s Leben geht, außer wo eine große Ehre und ein großes Werk nach euch verlangen! Euch rufe ich auf: verkriecht euch nur diesmal nicht in den Höhlen eurer Abgeschiedenheit und eures Mißtrauens! Seid wenigstens Leser dieses Buchs, um es nachher, durch eure That, zu vernichten und vergessen zu machen! Denkt euch, es sei bestimmt euer Herold zu sein: wenn ihr erst selbst, in eurer eignen Rüstung, auf dem Kampfplatz erscheint, wen möchte es dann noch gelüsten, nach dem Herold, der euch rief, zurückzuschauen?“ (Friedrich Wilhelm Nietzsche: Ueber die Zukunft unserer Bildungsanstalten. Vorrede, zu lesen vor den Vorträgen, obwohl sie sich eigentlich nicht auf sie bezieht.)
Dieses ist mein Bekenntnis, nach diesem will ich stets schreiben, sprechen und tun. Und dieses Bekenntnis fordere ich jeden auf, ernstzunehmen: Gegründete Gegenrede soll mir immer willkommen sein, doch wer je etwas von mir hören oder lesen sollte, das dem Obigen widerspricht, der hat sicher nicht recht gehört oder gelesen und der fahre erst fort, an seinem Verständnis zu arbeiten, ehe er ans Widersprechen geht!
Noch habe ich ein Wort zu sprechen, was mögliche Kritik angeht: Diese sollte bedenken, dass ich Mitstreiter suche für die Sache der Vernunft und des Lebens, nicht Teilhabe am öffentlichen Gezänke. Sie sollte sich, ehe sie laut wird, durch die Worte Fichtes mahnen lassen: „Es dürfte jemand unter euch hervortreten, und mich fragen: was giebt gerade Dir, dem einzigen unter allen deutschen Männern und Schriftstellern, den besondern Auftrag, Beruf und das Vorrecht, uns zu versammeln und auf uns einzudringen? hätte nicht jeder unter den tausenden der Schriftsteller Deutschlands ebendasselbe Recht dazu, wie du; von denen keiner es thut, sondern du allein dich hervordrängst? Ich antworte, dass allerdings jeder dasselbe Recht gehabt hätte, wie ich, und dass ich gerade darum es thue, weil keiner unter ihnen es vor mir gethan hat; und dass ich schweigen würde, wenn ein anderer es früher gethan hätte. Dies war der erste Schritt zu dem Ziele einer durchgreifenden Verbesserung; irgend einer musste ihn thun. Ich war der, der es zuerst lebendig einsah; darum wurde ich der, der es zuerst that. Es wird nach diesem irgend ein anderer Schritt der zweite seyn; diesen zu thun haben jetzt alle dasselbe Recht; wirklich thun aber wird ihn abermals nur ein einzelner. Einer muss immer der erste seyn, und wer es seyn kann, der sey es eben!“ (Johann Gottlieb Fichte: Reden an die deutsche Nation. Vierzehnte Rede.)
Alles, was ich öffentlich sage, das sei damit zur Diskussion gestellt. Ich will bedachter sprechen, ich will gründlicher und radikaler sein, als man das heute gewohnt ist, aber über Irrtümer erhaben bin ich nicht und werde ich nie zu sein behaupten. Da ich die Wahrheit mehr liebe als mein Ego, werde ich mich über Berichtigungen freuen. Und da es mir um Nähe zu tun ist, werde ich mich ebenso über Gespräche freuen und will keines je verweigern. Über alles, was ich sage, bin ich in Dialog zu treten bereit. Indes erinnere ich zum voraus – und es muss dies heute erinnert werden, denn man weiß in unseren Tagen nicht, dass es so etwas wie Vernunft gibt –, dass Philosophie keine historische Kunde ist, Philosophie ist Vernunftwissenschaft. „Wer seine Sätze aus ursprünglichen Grundsätzen der Vernunft durch strenge Folgerungen ableitet, ist ihrer Wahrheit und der Unwahrheit aller Einwendungen dagegen schon im voraus sicher; was neben ihnen nicht bestehen kann, muss falsch seyn, das kann er wissen, ohne es auch nur angehört zu haben. Ist demnach […] aus dergleichen ursprünglichen Grundsätzen durch richtige Folgerungen erwiesen – ob es geschehen sey, überlasse ich der Entscheidung schärferer Denker – wenn aber erwiesen ist, […] so sind alle Einwendungen, die man [da]gegen […] anführt, gewiss erschlichen und gründen sich auf falschen Schein. Die Untersuchung […] wäre, wenn wir der Strenge nach gehen wollten, geschlossen; und jeder, der anderer Meinung wäre, hätte uns entweder einen Fehler in unserer Annahme, oder in unseren Folgerungen nachzuweisen, oder seine Meinung, auch wenn er dem falschen Scheine, auf den sie sich gründet, nicht auf die Spur käme, als falsch und unrichtig aufzugeben. Es ist nicht überflüssig, dies bei jeder schicklichen Gelegenheit zu erinnern und einzuschärfen, damit doch allmählig unser Publicum – ich meine hier nicht bloss das unphilosophische – sich gewöhne, seine Ueberzeugungen oder Meinungen unter festen haltbaren Grundsätzen zu einem Systeme zu vereinigen, und den Geschmack am Zusammenflicken sehr ungleichartiger Lappen, und am Disputiren durch Consequenzenmacherei verliere. Was aus einem erwiesenen Satze durch richtige Schlüsse folgt, ist wahr, und ihr werdet den entschlossenen Denker durch das gefährliche Aussehen desselben nicht erschrecken; was ihm widerspricht, ist falsch, und muss aufgegeben werden, und wenn die Achse des Erdballs darin zu laufen schiene.“ (Johann Gottlieb Fichte: Beitrag zur Berichtigung der Urtheile des Publicums über die französische Revolution. Erster Teil. Erstes Buch. Zweites Kapitel.)
Daher will ich zwei Klarstellungen machen, die doch nichts weniger als Einschränkungen sind. In einem bereits aufgeklärten Zeitalter wären sie nicht nötig, aber in einem solchen hätte ich auch zu sprechen nicht nötig. Ich weiß, wie leicht man Manches, was ich zu sagen habe, heute missverstehen und anfeinden wird, ich weiß, es „stellt in diesem Zeitalter unserem Vorhaben sich entgegen das ungeheuer paradoxe, ungewöhnliche und fast unerhörte Aussehen unserer Ansichten, indem dieselben gerade das zur Lüge machen, was dem Zeitalter bisher für die theuersten Heiligthümer seiner Cultur und seiner Aufklärung gegolten hat. Nicht, als ob unsere Lehre an sich neu wäre, und paradox. Unter den Griechen ist Plato auf diesem Wege. Der Johanneische Christus sagt ganz dasselbe, was wir lehren und beweisen; […] und selbst in diesen Jahrzehnden, unter unserer Nation, haben es unsere beiden grössten Dichter [Goethe und Schiller] in den mannigfaltigsten Wendungen und Einkleidungen gesagt. Aber der Johanneische Christus ist überschrien, durch seine weniger geistreichen Anhänger: Dichter aber vollends wollen, meint man, gar nichts sagen, sondern nur schöne Worte und Klänge hervorbringen.“ (Johann Gottlieb Fichte: Die Anweisung zum seligen Leben, oder auch die Religionslehre. Zweite Vorlesung.) Ich weiß auch, mit welcher Art von Widerspruch ich unter anderem zu rechnen habe, und ich begegne ihm sogleich.
Es gibt gewisse Grundlagen – ich schilderte sie oben –, die für mich nicht verhandelbar sind. Ich bin darüber zu diskutieren bereit, was Aufklärung und wie am besten aufzuklären ist, doch wer die Aufklärung rundheraus ablehnt, wer sich der Finsternis verschrieben hat, wer nicht will, dass die Menschen selbst denken und wer sie nicht frei will, mit dem will ich nicht sprechen. Ich bin darüber zu diskutieren bereit, wie dem Leben am besten gedient und wie es zu befördern ist, doch wer das Leben selbst verneint, wer das Recht auf Leben ablehnt und die Achtung verweigert, mit dem will ich nicht sprechen. Was gäbe es mit solch Einem auch zu bereden? Nicht Scheu vor fundamentalem Widerspruch hielt mich hiervon ab; aber wer auf unterschiedlichem Fundamente baut, der baut nicht am gleichen Orte: Zwei Menschen, die nicht einmal die Grundprämissen gemein haben, können sich bekriegen, einander etwas zu sagen haben sie nicht. Und, das ist die große Einsicht Fichtes gewesen, alle Meinung baut zuletzt auf einer Entscheidung auf, niemals andersherum: Wer sich wie ich zum Ja zum Leben entschieden hat, den kann ich oder der kann vielleicht mich überzeugen, dass auf diese oder jene Weise dem Leben eher gedient ist, doch wer ein Nein zum Leben lebt, abgesehen davon, dass er ein Schwachkopf ist, da er sich offensichtlich selbst widerspricht, den werde weder ich noch wird er mich von irgendetwas überreden können. Daher sei es gleich hier in aller Deutlichkeit gesagt: Sprechen werde ich nur mit denen, die ebenfalls nach Aufklärung streben, wie schwach und wie unsicher ihr Streben auch für den Anfang sein mag; mit den Gleichgültigen werde ich nicht sprechen, denn sie werden nicht sprechen wollen; mit den Verfinsterern aber zu sprechen, weigere ich mich. Wohl werde ich manches Mal über sie sprechen, werde ihre Verfinsterung bloßstellen, werde ihr Treiben und ihre Taktiken den an Aufklärung Interessierten beschreiben, aber ich werde dabei nicht mit ihnen sprechen. Und sollte es doch einmal dazu kommen, so wird es vielleicht äußerlich so scheinen, als redete ich mit ihnen, ich werde aber auch dann sicher nicht zu ihnen reden, sondern nur zu den Umstehenden, die ich so werde zu erreichen suchen – dies unter der Voraussetzung, die Verfinsterer bleiben Verfinsterer, denn sollten sie umkehren, werde ich gern der Erste sein, der ihnen die Hand reicht und das Gespräch mit ihnen sucht.
Zweitens sagte ich oben, dass ich stets bereit sein werde zum Gespräch. Nicht bereit bin ich aber für Gelaber. Ich brauche nicht meine Zeit an Menschen verschwenden, die sich auf nichts einlassen und die nichts in Ruhe auf sich wirken lassen, sondern die sogleich widersprechen oder Fehler finden wollen und die an einem wirklichen Austausch, daran eine Sache zu durchdringen, berührt zu werden und Nähe zu gewinnen, kein Interesse haben. Fruchtlose Diskussionen mit Verstockten habe ich in meinen Jugendjahren zur Genüge geführt. Sie waren damals nicht vergebens, denn ich lernte viel dabei über die Unaufgeklärtheit, aber was ich auf diese Weise zu lernen hatte, das lernte ich eben damals; ich muss die alten Lektionen heute nicht nochmals wiederholen. An der Aufklärung liegt mir zu viel, als dass ich mich heute noch in einem fort mit ihren Hemmnissen aufhalten wollte.
Und zu diesem Zweiten gehört noch eine letzte Note, eine Fußnote gleichsam: „Ich nehme in diesem Buche auf die gegenwärtigen Gelehrten keine Rücksicht und errege dadurch den Schein, als ob ich sie den gleichgültigen Dingen zurechne. Will man aber ruhig über ernste Dinge nachdenken, so muß man nicht durch ekelhaften Anblick gestört werden. Jetzt wende ich meine Augen mit Widerstreben auf sie, um ihnen zu sagen, daß sie mir nicht gleichgültig sind, daß ich aber wünschen möchte, sie wären’s mir.“ (Friedrich Wilhelm Nietzsche: Nachgelassene Fragmente. 1872 19[95].) Insbesondere mit der ganzen akademischen Viehlosophie möchte ich nichts zu schaffen haben. Man wird mir von dieser Seite Manches vorwerfen: Dass ich nicht auf der Höhe der Zeit sei etwa, dass ich so sehr in meinen Studien der Vergangenheit befangen sei, dass ich darüber die aktuellen Debatten ignoriere und die Entwicklungen der letzten zwei Jahrhunderte übersehe. Nun, meine Damen und Herren Viehlosophen – denn ich will euch hier einmal direkt ansprechen, was ich vielleicht nie wieder tun werde –, die Entwicklungen der letzten zwei Jahrhunderte übersehe ich nicht, das, was ihr diese Entwicklungen nennt, ist mir durchaus bekannt, aber es ist mir Nichts, die zwei letzten Jahrhunderte sind mir, was die Philosophie und die Geistesentwicklung der Menschheit anbetrifft, eine Nullität und, wenige Lichtpunkte ausgenommen, schlicht nicht vorhanden. Was den Vorwurf angeht, ich würde aktuelle Debatten ignorieren, so ist der freilich wahr, ich tue dies, da auch sie mir Nichts sind, aber er ist unredlich, denn ihr verschweigt dabei: So wie ich diese ignoriere, so ignoriert ihr die Debatten der Vergangenheit, so ignoriert ihr Fichte, so wie ich nicht auf der Höhe der Zeit bin, so seid ihr nicht auf der Höhe der Vergangenheit, die doch, verzeiht mir, dass ich es so offen sage, ungleich höher war als das, was ihr für eure Höhe haltet und was in Wahrheit eure Seichtigkeit ist. Und ich darf mir hier ein Urteil erlauben, ihr dagegen dürft es nicht: Ich nämlich kenne das Heutige und das Gestrige, ich kann vergleichen, ihr könnt es nicht, ihr glaubt nur in eurem Rassismus gegen die Vergangenheit – ganz recht, auch dies ist ein Rassismus, wenn auch einer, um den unsere politische Korrektheit sich nicht schert, weil sie ihn selbst in besonderem Umfange betreibt und betreiben muss –, dass ihr dieser Vergangenheit überlegen wärt, und habt eben deshalb nicht nötig, sie einmal gründlicher anzuschauen und so euren Glauben zu überprüfen. Aber mit euch zu debattieren ist müßig, ich werde euch so wenig zur Umkehr bewegen wie ihr mich, ein freies Gespräch zwischen uns ist gar nicht möglich, da wir von unterschiedlichen Grundlagen ausgehen und ihr euch gar nicht leisten könnt, eure Meinung zu ändern: Mir geht es um die Sache, euch um eure Universitätskarrieren, euer Ansehen bei den Kollegen, eure Konformität, euren Broterwerb, eure liebgewonnene Unmündigkeit vor allem, und was ihr sonst noch alles lieben mögt, da ihr die Weisheit ja sicher nicht liebet. Ich will daher gemäß meiner eben erst aufgestellten Grundsätze nicht mit euch reden, ich habe auch ganz im Sinne dieser Grundsätze eigentlich soeben nicht mit euch, sondern über euch mit dem Publikume geredet, und ich schlage euch hiermit folgenden Friedensschluss und folgende Grenzziehung vor: Ihr seid mir Nichts, ich bin aber offenbarerweise auch euch Nichts – es soll dabei bleiben. Treibt weiter untereinander eure Viehlosophie, für die sich niemand interessiert außer euersgleichen und vielleicht dann und wann einem Feuilletonisten (also wiederum euersgleichen); ich will euch dabei gar nicht in die Quere kommen, ich wünsche euch nichts Böses, gönne euch sogar euer Einkommen aus den staatlichen Töpfen. Erweist ihr mir nur dieselbe Ehre, die ihr Fichte erzeigt habt, behandelt mich als etwas, das gar nicht vorhanden ist, ich will dann von meiner Seite gegen euch ebenso verfahren, und so wollen wir es halten, bis eure Namen vergessen sind und meinem das schlimmere Schicksal widerfahren wird, von euren ungeistigen Nachkommen in den zahnlosen Mündern zerkaut zu werden.