Viele verstehen unter Freiheit nicht mehr als Willkür. Frei sein, das heißt ihnen, tun können, was immer sie wollen, ohne darin von Anderen behindert zu werden. Aber dies heißt doch nur, statt Sklave Anderer, Sklave seines Wollens und gelenkt von einem Triebe sein. Wo ihr Wollen herkommt, diese Frage stellen sich die Menschen zumeist nicht, ja die Frage erscheint ihnen widersinnig. Doch Freiheit bedeutet nicht nur, nicht unter der Vormundschaft von anderen Menschen oder Vorurteilen, sondern auch nicht unter der Vormundschaft der Natur zu stehen. Nicht blind tun, was immer ich will und wonach mich gerade gelüstet, ist Freiheit, sondern selbst bestimmen, was ich wollen will, bedeutet frei sein.
Wer ernstliches Interesse an der Freiheit des Menschen nicht nur von andren Menschen, sondern auch von der Natur und dem Triebe hat, der lese: .
Johann Gottlieb Fichte: Die Bestimmung des Menschen.
Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten.
Immanuel Kant: Kritik der praktischen Vernunft.