Aufklärung ist Vielen Selbstdenken. Richtig daran ist, dass man Andere nicht zu seinen Vormündern machen soll, denen man blind folgt, anstatt eigene Urteile zu fällen. Aber es ist gewiss nicht aufgeklärt, umgekehrt Andere gänzlich zu missachten und somit mit sich und den eigenen Vorurteilen und Irrtümern allein zu bleiben. Eine zentrale Erkenntnis der Philosophie im Zeitalter der Aufklärung war, dass Denken immer den Dialog braucht, das Überprüfen der eigenen Gedanken an denen Anderer. Wer solches tut, ist ein Pluralist, wer es nicht tut, ein Egoist.

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Ich versäumte in meinem Vortrage, den Namen des chinesischen Philosophen auszusprechen, der die Fische glücklich nannte und darauf hinwies, ein Anderer könne nicht wissen, was er von den Fischen wisse: Es war Zhuangzi.

 

Wie wichtig der Pluralismus, wie wichtig es ist, im Denken nicht bloß um sich selbst zu kreisen und mit den eigenen Vorstellungen allein zu bleiben, sondern mit Anderen ins Gespräch zu kommen, zeigt die Geschichte von Megan Phelps-Roper, die den extremistischen Kult, in den sie hineingeboren wurde, verließ, nachdem Andere ihrem Hass nicht mit Hass begegnet waren, sondern den Dialog mit ihr gesucht hatten und nachdem sie ihrerseits sich auf diese Anderen eingelassen hatte.